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LEINEN

Leinen wurde zum Ende des 19. Jahrhunderts von der Baumwolle fast komplett verdrängt, gewann in den letzten Jahren jedoch aufgrund seiner wertvollen Eigenschaften wieder an Bedeutung. In Russland, Ägypten, China, in der EU und in der Ukraine befinden sich die grössten Leinen-Anbaugebiete.

Die Flachspflanze ist die Basis, aus der Leinen gewonnen wird. Flachs ist anspruchslos, gedeiht selbst auf schlechten Böden bestens in Europa, weshalb sie im Anbau und der Verarbeitung sehr ökologisch und umweltschonend ist. In der Herstellung ist Leinen wesentlich nachhaltiger als Baumwolle. Die Flachspflanze benötigt deutlich weniger Wasser zum Wachsen. Der natürliche Regenfall reicht für das Pflanzenwachstum aus. Somit wird keine zusätzliche Bewässerung benötigt. Die Verarbeitung erfolgt mechanisch und ohne Chemikalien.

Leinen verfügt über wertvolle Eigenschaften. Die Faser ist strapazierfähig, stabil und langlebig. Sie erfüllt höchste Hygienemassstäbe durch seine antibakterielle, schmutzabweisende, wasserbindende und geruchsneutralisierende Funktion.

Durch tägliches Lüften oder eine gelegentliche Wäsche bei Bedarf lassen sich Betttextilien aus Leinen-Naturfasern ganz leicht frisch halten – denn Sauberkeit wirkt sich direkt auf unser Wohlbefinden aus. Darüber hinaus liefert das Material einen natürlichen Schutz gegen elektrostatische Aufladung. Gleichzeitig ist es atmungsaktiv und punktet mit einer großen Wasseraufnahmefähigkeit mit schnellem Feuchtigkeitsaustausch.

Vorteile, die Sie spüren können: Durch die hervorragenden temperaturausgleichenden Eigenschaften kühlt Leinen im Sommer und wärmt angenehm im Winter.

Als Naturfaser zählt Leinen zu den Blattfasern, man gewinnt den Leinen Stoff aus den Stängeln der Flachspflanze. Die Leinenfaser unterscheidet sich von der Baumwolle insofern, da sie Bündel bildet, wohingegen die Baumwolle aus unverbundenen Einzelfasern besteht.

Man unterteilt die Leinen-Herstellung in verschiedene Schritte:

Im ersten Schritt werden die Leinpflanzen geerntet, das bedeutet, sie werden mit Hilfe spezieller Maschinen aus dem Boden gerissen. Zum anschliessenden Trocknen lässt man sie meistens einfach auf den Feldern liegen. Das so entstandene Stroh wird im nächsten Schritt geriffelt, geröstet und wieder getrocknet. Darauf folgen das Brechen, Schwingen und Hecheln des Strohs als weitere Schritte auf dem Weg zum Leinenstoff. Der Vorgang wird durch den letzten Schritt abgerundet. Bei diesem kämmt man den Bast zu verspinnbaren Faserbündeln. Schliesslich wird Leinen Stoff produziert, indem man die Fasern zu Fäden verspinnt oder in Leinwandbindung webt.